Kindern Wurzeln geben

Nach Berlin, Hamburg, München, Potsdam, Düsseldorf und Frankfurt hat das Kinder– und Jugendwerk “Die Arche” seine Pforten auch in Göttingen geöffnet. Im Stadtteil Grone kümmern sich vier Mitarbeiter nachmittags um die Kinder der Umgebung. Wir haben uns das bunte Treiben angeschaut.
Aus dem ehemaligen Andachtsraum der evangelischen Freikirche Ecclesia schallt Kinderlärm. Einige Jungen rasen auf Inlinern im Kreis, andere Kinder toben, spielen Fangen oder Tischtennis. 40 – 70 Kinder zwischen vier und 14 Jahren kommen täglich in die Arche. Hier wird an fünf Tagen der Woche ein Betreuungsangebot bereitgestellt. Jeden Freitag gibt es eine “Kinderparty” – das Highlight der Woche.

arche3Behrus Booth mit "Arche-Kindern"„Am Anfang waren die Eltern schon ein wenig skeptisch”, berichtet Behrus Booth, Leiter der Einrichtung und ausgebildeter Erzieher. Doch mittlerweile sind viele Berührungsängste abgebaut. Einige Kinder werden inzwischen täglich von ihren Eltern gebracht, die darauf Wert legen, dass ihre Kinder tagsüber in der Arche bleiben und so sicher aufgehoben sind.

Die kulturellen Hintergründe der Kinder sind dabei ganz verschieden. „Das wird auch respektiert”, betont Behrus Booth. Wenn gekocht wird, ist das daher selbstverständlich „Halal“ und auch Süßigkeiten, welche die Kinder zur Belohnung gelegentlich erhalten, sind gelantinefrei.

Zwar ist die Arche ein christliches Projekt, doch die Mitarbeiter leben ihren Glauben in erster Linie, indem sie für die Kinder da sind und sie in ihrer Entwicklung unterstützen. Das bedeutet nicht nur gemeinsam zu spielen und zu toben, sondern auch die schulische Laufbahn der Kinder zu fördern: „Das ist der Hausaufgabenraum”, erklärt Rahim. Er geht in die erste Klasse: „Wenn wir hier Hausaufgaben machen, gibt’s einen Stern.” Wer zehn Sternchen gesammelt hat, bekommt eine kleine Belohnung.  

Hausaufgaben machen lohnt sich. Die Leistungen der Kinder in der Schule verbessern sich deutlich. Behrus Booth erzählt von den kleinen großen Erfolgsgeschichten. Zum Beispiel von einem Mädchen, das in Mathe auf fünf stand und nach ein paar Monaten Hausaufgabenbetreuung schon eine Note besser war. Die Lehrerin meint, sie könne sogar richtig gut werden.

„Spielen wir eine Runde Kicker?” drängt Rahim. Wir gehen einen Raum weiter ins “Kindercafé”, wo der Junge zielstrebig auf den Tischfußball zusteuert. Schon nach wenigen Minuten ist klar: Der Erstklässler schlägt mich spielend auf dem Holzrasen. Er hat einen guten Trainer: Behrus Booth kickert sogar im Tischfußballverein.

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