Dinner for one

Wenn ich darüber nachdenke, wie ich mir meine Zukunft vorstelle, lande ich schnell bei dem Thema „Liebesbeziehung“. Ich habe mir zwar schon länger darüber Gedanken gemacht, aber je älter ich werde, desto mehr drängt sich mir dieses Thema auf. Denn jetzt bin ich schon mitten in meinem Studium und: ich hatte noch nie einen Freund. Das ist in unserer Gesellschaft etwas eher Ungewöhnliches. Manche würden mich vielleicht sogar als unnormal bezeichnen. Ich selbst kenne auch nur wenige Mädels in meinem Alter, die noch nie einen Freund hatten. Singles gibt es einige in meinem Bekanntenkreis, so ist es nicht. Aber die meisten hatten trotzdem schon mal eine Beziehung oder auch mehrere.

Manchmal sehne ich mich sehr danach, nicht alleine zu sein und einen Freund zu haben. Ich sehne mich danach geliebt zu werden und zu lieben, schön gefunden zu werden innerlich und äußerlich, beschützt zu werden, ich sehne mich nach Zärtlichkeit und danach Dinge gemeinsam unternehmen zu können, die man nur als Pärchen macht, jemanden verwöhnen zu können mit Gekochtem oder Gebackenem, ... . Ich könnte die Liste noch fortsetzen.

Immer wieder frage ich mich dann: Woran kann es liegen, dass ich noch nie einen Freund hatte? Bin ich so unnormal? Mache ich etwas falsch? Werde ich wohl jemals eine Liebesbeziehung haben und den Mann finden, der mich heiraten will?

Wenn ich dann nachdenke, stelle ich fest: Ich bin eigentlich weder hässlich, noch mangelt es mir so stark an Sozialkompetenz, ich bin eigentlich auch kontaktfreudig, manchmal vielleicht etwas zurückhaltend oder gehemmt... . Aber auch wenn ich nicht perfekt bin, glaube ich nicht, dass ich so unattraktiv bin, dass das der Grund dafür sein könnte. Ehrlich gesagt, kann ich es mir nicht richtig erklären. Das bereitet mir dann Sorgen und ich befürchte, nie einen Partner zu finden.

Aber auf der anderen Seite weiß ich ganz genau, dass ich mich darum nicht sorgen muss. Denn ich  glaube, dass Gott mein Leben in der Hand hält und mir alles zur richtigen Zeit geben wird, was ich brauche. Einer meiner Lieblingstexte dazu aus der Bibel (Prediger 3, 1 – 8) ist: 

„Alles, was auf der Erde geschieht,
hat seine von Gott bestimmte Zeit:
geboren werden und sterben,
einpflanzen und ausreißen,
töten und Leben retten,
niederreißen und aufbauen,
weinen und lachen,
wehklagen und tanzen,
Steine werfen und Steine aufsammeln,
sich umarmen
und sich aus der Umarmung lösen,
finden und verlieren,
aufbewahren und wegwerfen,
zerreißen und zusammennähen,
schweigen und reden.
Das Lieben hat seine Zeit
und auch das Hassen,
der Krieg und der Frieden.“

Ich weiß, dass Gott für mich sorgt und dabei nur das Beste für mich im Sinn hat, auch was die Zeitplanung in meinem Leben angeht. Darum habe ich mit ihm darüber geredet und es ihm überlassen, meine Liebesgeschichte zu schreiben. Das gibt mir Gelassenheit und nimmt mir den Druck, es allein schaffen zu müssen, einen Partner zu finden.

Ich möchte nämlich nicht einfach einen Freund haben, nur um mal auszuprobieren wie es ist, einen Partner zu haben. Sondern ich möchte nur dann eine Beziehung mit einem Mann eingehen, bei dem ich mir vorstellen kann, ihn später mal zu heiraten. Das ist ein hoher Anspruch und wird in unserer Gesellschaft nicht gerade als „normal“ angesehen. Aber ich glaube, dass es das Beste für mich ist.

Viele Menschen haben die Hoffnung auf eine reine, schöne Liebesbeziehung aufgegeben. Heutzutage sind oberflächliche, kurze Beziehungen eher die Regel. Das sieht man schon, wenn man sich die Scheidungsraten in Deutschland anschaut. Und darin sind noch nicht einmal die ganzen Beziehungen enthalten, die ohne Hochzeit zerbrechen.

Single 600© FemmeCurieuse – Photocase.deTrotzdem glaube ich, dass wir uns alle danach sehnen, dauerhaft und so wie wir sind geliebt zu werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand sich den Schmerz, den eine kaputte Beziehung mit sich bringt, wünscht. Von daher bin ich manchmal auch froh, dass mir bis jetzt so mancher Herzschmerz erspart geblieben ist, dadurch, dass ich noch nie einen Freund hatte.

Ich glaube, dass dieses Bedürfnis nach einer dauerhaften und wunderschönen Liebesbeziehung Gott selbst in jeden Menschen hineingelegt hat. Denn er ist der Schöpfer der wahren Liebe und der einzige, der perfekt lieben kann. In der Bibel wird Gottes Liebe so beschrieben: „Die Liebe ist geduldig und gütig. Die Liebe eifert nicht für den eigenen Standpunkt, sie prahlt nicht und spielt sich nicht auf. Die Liebe nimmt sich keine Freiheiten heraus, sie sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie lässt sich nicht zum Zorn reizen und trägt das Böse nicht nach. Sie ist nicht schadenfroh, wenn anderen Unrecht geschieht, sondern freut sich mit, wenn jemand das Rechte tut. Die Liebe gibt nie jemanden auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld.“ (1. Korinther 13, 4 – 7)

Und weil er der Urheber der wahren und perfekten Liebe ist, glaube ich, dass er auch uns Menschen diese Liebe nicht verwehren will. In der Bibel steht: „Er [Gott] hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern hat ihn für uns alle in den Tod gegeben. Wenn er uns aber den Sohn geschenkt hat, wird er uns dann noch irgendetwas vorenthalten?“ (Römer 8, 32)

Gott möchte mein Bestes und meint es so gut mit mir, dass ich ihm ganz vertrauen will. Ein Vers, der mich dazu immer besonders ermutigt ist: „Suche dein Glück beim Herrn: Er wird dir jeden Wunsch erfüllen. Überlass dem Herr die Führung in deinem Leben; vertrau doch auf ihn, er macht es richtig!“ (Psalm 37, 4 – 5) Trotzdem fällt es mir nicht immer gleich leicht, jedoch habe  ich mich entschieden, ihn meine Liebesgeschichte schreiben zu lassen.

So liegt für mich der Schlüssel darin, meine Zukunft in Gottes Händen zu wissen. Das umfasst eben auch mein Liebesleben, in dem sicher auch nicht alles so laufen wird, wie ich es mir wünsche. Mit Bonhoeffers Worten:

„Ich glaube,
dass Gott aus allem,
auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge
zum Besten dienen lassen.
Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage
soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst
vor der Zukunft überwunden sein.“


Also möchte ich mich in allem was passiert, ob sich mein Traum von einer Liebesgeschichte erfüllt oder nicht, auf Gott verlassen. Ich brauche mich nicht um mein zukünftiges Liebesleben zu sorgen, weil Gott mir alles, was passiert, zum Besten dienen lassen kann.

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