Der Regenbogen

Gleich zu Anfang der Bibel, nach den Erzählungen über die Erschaffung der Welt und Adam und Eva, wird von der Sintflut berichtet: Aus Zorn über die Verdorbenheit der Menschen ließ Gott es vierzig Tage und vierzig Nächte lang regnen, wobei fast alles Leben auf der Erde ausgelöscht wurde. Ausgenommen davon war nur Noah, ein rechtschaffener Mann, den Gott beauftragte, eine Arche zu bauen und neben seiner Familie auch je ein Paar einer jeden Tierart darin aufzunehmen. Die Insassen der Arche erhielten nach dem Ende der Flut so eine neue Chance in der neu aufblühenden Welt:



„Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: ‚Bevölkert die Erde, und nehmt sie in Besitz! Das ist mein Versprechen: Nie wieder werde ich durch eine Wasserflut die Erde und was auf ihr lebt vernichten. Das gilt für alle Zeiten. Ich schließe diesen Bund mit euch und allen Lebewesen. Der Regenbogen soll ein Zeichen für dieses Versprechen sein‘”(Genesis 9, 1 – 16, gekürzt).

In dieser Geschichte wird die Liebe Gottes für seine Geschöpfe auf faszinierende Weise offenbar. Obwohl kein Zweifel besteht, dass der Mensch sich immer wieder von Gott abwenden und sich selbst und seine Umgebung verletzen und zerstören wird, lässt Gott sich noch einmal auf ihn ein und bindet sich sogar selbst an ein dauerhaftes Versprechen. Trotz des Leids, das wir Menschen verursachen, lässt Gott uns bestehen – wie sehr regt das zum Nachdenken an!

Für mich zeigt das, dass Gott möchte, dass es uns Menschen gibt und dass er mit uns leben will. Welch unbegreifliche Gnade Gottes, welch ein Vertrauen zu und welch eine Liebe für uns! An diese unermessliche Liebe Gottes, die später in Jesus Christus noch deutlicher zum Ausdruck kommt, wenn Gott – statt uns Menschen für unsere Schuld zu töten – Schuld und Tod auf sich nimmt, erinnert uns der Regenbogen.