Für wen arbeite ich?

Auf den ersten Blick scheint die Antwort klar: Wir arbeiten für uns, um leben zu können. Aber wieso träumen wir dann von einer Karriere und definieren uns als Menschen über unsere Arbeit? Anders: Für was beziehungsweise welches höhere Ziel arbeite ich? Eine Frage der Arbeitshaltung.

Arbeiten 600© peter Hires Images – Fotolia.com„Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern erfüllt als Sklaven Christi von Herzen den Willen Gottes! Dient freudig, als dientet ihr dem Herrn und nicht den Menschen“ (Einheitsübersetzung, Epheser 6, 6-7).

Erfüllung und Anerkennung

Arbeit bedeutet mehr, als das nötige Geld zum Leben zu verdienen. Sie kann uns erfüllen. Es macht uns glücklich, dass wir mit unseren Händen etwas schaffen können und unsere Kraft investieren, um etwas Neues anzufangen. Es kann uns grundlegend vermitteln, was uns als Individuum ausmacht. Über unser Tun definieren wir unser Selbst mit. Dabei ist uns nicht zuletzt auch die Bestätigung unserer Umwelt, die unsere Arbeit anerkennt und uns somit das positive Gefühl vermittelt, als Person wertvoll zu sein, wichtig.

In vielen ist der Gedanke, nur durch Leistung echte Anerkennung bekommen zu können, tief verankert. In unserem Beruf zeigen sich unsere Fähigkeiten und Talente. Wenn wir dort viel schaffen, werden wir oft mit Lob belohnt. Wozu führt das? Je mehr Arbeit, desto mehr Anerkennung. Aber was ist, wenn ich an meine Grenzen komme und ich durch meine Arbeit keine Anerkennung bekomme?

Manchmal wollen wir unsere Schwächen und persönlichen Grenzen verstecken. Wir versuchen sogar, für vermeintliche Sicherheit und Anerkennung mehr zu arbeiten, als wir können. Wir sagen uns, dass wir das alles schon alleine schaffen. Wir bekommen durch unser Schaffen Lob und Anerkennung, und auch unser Besitz bestätigt unsere Leistung. Aber unser grundlegendes Bedürfnis, ganz ohne Leistung anerkannt und geliebt zu werden, kann so nicht gestillt werden. Nicht nur unsere Talente und Leistungen, sondern auch und  gerade unsere Grenzen und Schwächen machen unsere individuelle Menschlichkeit aus. Daher ist es wichtig, dass  wir als Menschen anerkannt werden, auch ganz ohne Leistung und Arbeit.

Was hat diese Feststellung für Konsequenzen für unsere Arbeitshaltung? Und für was beziehungsweise wen lohnt es, sich anzustrengen?

Dienen und Berufung

Nehmen wir einmal Bezug auf das obige Bibelzitat: „Dient freudig, als dientet ihr dem Herrn und nicht den Menschen.“ Das Wort „Menschen“ ließe sich nun im Hinblick auf den ausgeführten Gedanken über Erfüllung und Anerkennung übersetzen mit Menschen in meinem Umfeld, denen ich nur um ihrer Anerkennung willen diene.

Ich als Christin aber glaube, dass ich von Gott berufen bin, ihm an dem Platz, wo ich bin, zu dienen. Mit dieser Zuversicht brauche ich nicht mehr auf die Anerkennung anderer zu schielen. Ich kann befreit darauf vertrauen, dass Gott mich zu einer sinnvollen Aufgabe berufen hat, die ich im Rahmen meiner Möglichkeiten und persönlichen Grenzen erfüllen kann und deren Erfüllung selbst bereits Bestätigung bedeutet.

Für wen beziehungsweise was arbeitest du und welche Konsequenzen hat das für deine Arbeitshaltung?

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